TITELGESCHICHTE
Der Konflikt zwischen Wehner und
Brandt 25
Rudolf Augstein: War Moskau eine
Reise wert? 26
SPIEGEL-GESPRÄCH
Mit Herbert Wehner 36
DEUTSCHLAND
Entwicklungshilfe
Kredite für Chiles Junta? 41
DDR
Ulbrichts Erben 44
Bundesbahn
Hätte die Rheinweiler-Katastrophe
vermieden werden können? 46
Arbeitskammern
Roll-back vom Süden 52
Fluglotsen
Tower-Reform auf Schweizer Art? 56
Sozialismus
Herbert Ehrenberg attackiert Neue Linke 61
Verbrechen
Für eine Tat zweimal vor dem Richter 63
Kirche
Nuntius wollte Bischof stürzen 68
Ärzte
Wahl des Ärztekammer-Präsidenten 90
Zeitschriften
„Konkret"-Ex-Chef Röhl macht
„Konkret" Konkurrenz 92
Kleinschreibung
Kongresse in Frankfurt und Wien 97
Berlin
Wirbel um den „Steglitzer Kreisel" 99
Giftmüll
Kripo fahndet in fünf Bundesländern
nach giftigen Abfällen 104
Prozesse
Gerhard Mauz über den Fall Weigand 104
WIRTSCHAFT
Affären
Bundesweiter Wechselschieberring
aufgeflogen 54
Handel
Einzelhändler bitten EWG um Hilfe •
gegen Kaufhauskonzerne 65
Heizöl
Inflation im Tank 74
Gastronomie
Wienerwald-Chef hilft Russen 76
Banken
Kampagne für das Universalbanken-
System 78
EWG-Handel
Millionen durch Subventionsschwindel 82
•
DEUTSCHLAND
Bonn: Keine Hilfe für Chile Seite 41
Jahrelang verhinderten die USA mit Verfahrenstricks die Auszahlung von Krediten westlicher Industrieländer an Allendes Chile. Nach dem blutigen Putsch imitieren jetzt Bonns sozialdemokratische Entwicklungspolitiker das Verfahren. Ziel: Keine Hilfsgelder für die Junta
Wie sicher ist die Bundesbahn? Seite 46
Hat die Bundesbahn die Sicherheit ihrer Expreßzüge „eklatant vernachlässigt"? Rechtsanwälte wollen beweisen, daß TEE und Intercity, gepriesene Alternative im Fluglotsenstreik, riskanter als nötig fahren.
Sigis Kreisel trudelt Seite 99
Sigrid Kressmann-Zschach, gerühmt als „cleverste Bauherrin auf dem europäischen Kontinent" und dazu „als schöne Sigi", ist ins Gerede gekommen. Ihr bislang größtes Projekt, der „Steglitzer Kreisel" in Berlin, zeigt Finanzierungsschwächen. Wenn der 323-Millionen-Bau — Verkehrsknotenpunkt, Einkaufszentrum und Bürokomplex im Süden der Stadt — wie geplant im nächsten Jahr eingeweiht werden soll, muß der Berliner Senat, ohnehin schon mit Zuschüssen und Bürgschaften dabei, noch einmal mit neuen Zusagen einspringen. Und selbst dann wäre das Millionending für die Mitgesellschafter ein Verlustgeschäft.
Schloß Schönau: Der Coup kam gelegen Seite 118
180 000 Mark investierte die Jewish Agency in Stacheldraht und Alarmanlagen, um das einzige Durchgangslager für Ostjuden, Schloß Schönau bei Wien, vor Terroristen zu sichern. Es war eine Fehlinvestition: Zwei Araber nötigten Österreich per Geiselnahme das Versprechen ab, das Lager zu schließen. Dem Kanzler Kreisky kam der Coup gelegen. Nicht einmal Golda Meir konnte ihn umstimmen.
Menschenjagd in Chile Seite 126
Die Militärs jagen ihre Gegner: Sie kerkern ein, foltern, füsilieren, töten Tausende. Selbst Regime-Freunde verurteilen den Terror. Ein Geschäftsmann: „Ich fühle mich wie in einem fremden Land."
Frankreich gegen Paris Seite 137
61 Prozent der Franzosen mögen nicht mehr, was Frankreich groß gemacht hat: den politischen und wirtschaftlichen Zentralismus.
Der Präfekt von Paris entdeckte „eine Haßwelle" gegen die Hauptstadt.
Aluminium
Leichtmetallindustrie vor Produktions-
einschränkungen 94
AUSLAND
Österreich
Kreisky gegen Israel 118
Interview mit Kreisky 120
USA
Nixon und Europa 122
Chile
Dem Putsch folgt die Inquisition 126
Griechenland
Papadopoulos' Abschied von den
Kameraden 130
Japan
Bewunderte Gangster 132
Frankreich
Provinzen gegen Paris 137
Memoiren
Macmillan über die Kuba/ Berlin-Krise 140
Umwelt
Unterbemanntes Schiff ging unter 145
SERIE
Indien — Asiens kranker Riese 146
SPORT
Fußball
DDR-Siege nach westlichem Rezept 164
Galopp-Rennen
Dreijähriger Hengst als Rekordverdiener 166
KULTUR
Kunstmarkt
Messen in Köln und Düsseldorf 172
Architektur
Wolfsburger Theaterbau von Scharoun 177
Theater
Hellmuth Karasek über Peter Hacks 178
Medizin
Gehirnschrittmacher für Epileptiker 180
Buchmarkt
Report über Bestseller und
Bestseller-Macher 182
Unterhaltung
Fritz Rumler über Marty Feldman 200
Verlage
Streit um Goebbels-Tagebücher 202
Fernsehen
ZDF-Reform reformbedürftig 205
Sekten
Kindgott besuchte Bundesrepublik 208
Interview mit Guru Maharadsch Dschi 211
7
KULTUR
Wie man Bestseller macht Seite 182
Rund 80 000 Neuerscheinungen zeigt die 25. Frankfurter Buchmesse, die am Mittwoch beginnt. Sie markiert einen Höhepunkt der „Bestselleritis" : Mit immer größerem Werbe-Einsatz und oft fragwürdigen Methoden der Buchhändler-Verführung setzen einige Großverlage ihre "Schwerpunkt-Titel" durch. Doch der Aufwand zahlt sich nicht immer aus: Bestseller-Macher beklagen „schreckliche Pleiten".
ZDF-Reform: Premiere verpatzt Seite 205
Draußen „großer Ärger", drinnen ein „totales Irrenhaus" — so startete das ZDF letzten Montag seine 19-Uhr-Programmreform. Zuschauer klagen über „gestörte" Familienidyllen, Ministerpräsident Filbinger fürchtet Publikumsschwund für „XY"-Zimmermann, Chefredakteur Woller bremst Löwenthal. Das reformierte "heute" soll erneut verändert werden.
WIRTSCHAFT
Preisexplosion bei Heizöl Seite 74
In Jahresfrist haben sich die Heizöl-Preise verdoppelt. Die Raffinerien erklären die Teuerung mit den steigenden Frachtraten der Reeder, der kaufkräftigen Nachfrage der Amerikaner sowie den immer anspruchsvolleren Forderungen der Olförderländer. Deshalb glauben Ölhändler auch nicht recht an Preiseinbrüche, wie sie in den vergangenen Jahren gelegentlich auftraten. Sie rechnen schon für die nächsten Monate mit einem Heizölpreis von 25 Mark je, Tonne.
Schwindel mit EWG-Subventionen Seite 82
Im Geflecht zahlloser EWG-Verordnungen hat sich eine ertragreiche
Spezies von Wirtschaftskriminalität breit gemacht: Der bislang größte Fall von Subventionsschwindel, ein Dreiecksgeschäft zwischen Frankreich, Belgien und der Bundesrepublik, wurde jenseits der deutschen .Grenzen mit Gefängnis-und Millionenstrafen geahndet. Der deutsche Handelsmann Günter Henck aber, der die EWG-Kasse um 31 Millionen Mark geprellt haben soll, entzog sich der Strafverfolgung.
Hilfe verweigert Seite 94
Etwa 250 Millionen Mark Verluste müssen Westdeutschlands Aluminium-Industrielle dieses Jahres hinnehmen. Bittbriefe an Bonn halfen nichts: Der Staat ist nicht bereit, einzuspringen. Branchenkenner rechnen mit Produktionseinschränkungen und Entlassungen.