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DER SPIEGEL, Das Deutsche Nachrichtenmagazin

14/1965, Otto von Bismarck


Hausmitteilung
Datum: 29. März 1965 Betr.: Berichterstattung
Titel
BISMARCK-FEIERN: Reiten können
GESCHICHTE / BISMARCK: Ich ängstige mich
VON STENDAL BIS STALINGRAD

Pfennige für Prominente

Eine DDR-Mine von der Zonengrenze
Deutschland
SCHRÖDER: Das Schweigen, Von Deutschlands auflagenstärkster Illustrierten, "Stern", im Januar 1963 zum "Mann des Jahres" erhoben, wurde Bundesaußenminister Gerhard Schröder letzte Woche von Deutschlands zweitgrößter Illustrierten, "Quick", zum "Versager des Jahres" erklärt.


BUCHER: Zur linken Hand, Die zweite Debatte des Deutschen Bundestags über die Verjährungsfrist für NS-Mörder währte dreieinhalb Stunden, als der christkatholische "Allzweckjurist" (CDU-MdB Benda) Dr. h. c. Max Güde in Shakespeares Lustspiel "Kaufmann von Venedig" Zuflucht suchte: "Ich bitt' euch, beugt einmal das Gesetz ... tut kleines Unrecht um ein großes Recht."


ENGLAND-HILFE: So oder so,

John Diamond, Londoner Wirtschaftsprüfer, Millionär und derzeit Labours stellvertretender Schatzkanzler, läßt Königin Elizabeth in Bonn den Vortritt.
Sein für April vorgesehener Trip an den Rhein ist auf den Frühsommer verschoben worden, damit die Diamond -Mission keinen Schatten auf die königliche Deutschland-Visite werfen kann. Denn der Millionär will Geld.
 

„FORMVOLLENDET AUS DER ROLLE FALLEN“, Wenn Kurt Birrenbach sich in Israel mit seinen Gesprächspartnern zum Verhandeln niederläßt, dann verleihen gebändigte Kümmernis und gemessene Würde ihm den Ausdruck eines Mannes, der Sorgen hat, aber keinen Likör.


WÄRE ADENAUER EIN GUTER BOTSCHAFTER FÜR TEL AVIV? Interview mit DAVID BEN-GURION


BUTTER: Geheim bis zum Herbst, Einen Aprilscherz hält Bonns Ernährungsminister Werner Schwarz für Westdeutschlands Hausfrauen parat: Der Rechtsverordnung über die Datumsangabe auf deutschen Butterpaketen, die am 1. April in Kraft tritt, hat Schwarz bereits einen Widerruf hinterhergeschickt.


NIDERSACHSEN-KONKORDAT: Alles nicht gewußt,

Der hannoversche Kultusminister Dr. Hans Mühlenfeld, 63, demonstrierte,
was an niederdeutschem Temperament noch immer in ihm steckt, und hieb mit einem Schlag seine Hornbrille auf dem Tisch entzwei.
Die Besucher im Ministerzimmer - eine Abordnung des Gesamtverbandes Niedersächsischer Lehrer (GNL) - waren konsterniert. GNL-Vorsitzender Helmut Lohmann, Schulrektor in Walsrode: "Der Minister schien ziemlich erschüttert."
 

WENKE: Schatten über der Ruhr,

Der politische Mensch erfülle "seine Pflicht gegen das Volk" nur dann, so stellte vor dreißig Jahren Dr. Hans Wenke fest, "wenn er mit Erfolg für dessen Macht tätig ist".
Wenke selbst - damals Dozent am Deutschen Institut für Ausländer der Universität Berlin, heute Gründungsrektor der Bochumer Universität - erfüllte seine Volkspflicht mit der Feder:
 

„SEIEN SIE DOCH FROH, DASS WIR UMGEFALLEN SIND“ Die Patina der Vergangenheit verdunkelt noch immer das Bild Erich Mendes. Nur langsam gelingt es ihm und seinen Propagandisten, die angeschwärzten Partien aufzuhellen und darunter einen neuen Erich Mende sichtbar zu machen, einen eisernen Vizekanzler, rostfrei und umfallsicher.


„EINDEUTIG NEIN GESAGT“
TOURISTIK: Chef am Knüppel,Ministerpräsident Franz Meyers goß auf dem Düsseldorfer Flughafen eine Flasche Sekt über die blumenbekränzte Flugzeugnase und taufte die Maschine auf den Namen seines Landes. Dann setzte sich Flugkapitän Wolfgang Krauss auf den Pilotensitz der zweistrahligen Caravelle "Nordrhein-Westfalen" und flog eine Ladung Taufgäste zum Weiterfeiern nach Toulouse.


FORD-WERKE: Bob aus Berlin, Jeden Abend erscheint der neue Generaldirektor der Kölner Ford-Werke AG auf dem Platz in Köln-Niehl, auf dem die versandfertigen Ford -Autos stehen. Dort besteigt Robert Geoffrey Layton, 41, wahllos einen der Wagen, chauffiert ihn die 22 Kilometer bis zu seinem Haus in Hahnenwald bei Köln und liefert ihn am nächsten Morgen wieder ab.


PORSCHE 912: Kleid für alle, Deutschlands kleinstes Automobilwerk, die Firma Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen, hat in über 14 Jahren rund 80 000 Porsche-Sportwagen ihres weltberühmten Typs 356 gebaut. Viel mehr sollen es nicht werden.


TEPPICHE: Amerikanische Bodenreform, Anfang April werden sich Bundestag und Bundesregierung mit einem haarigen Problem befassen: Die westdeutsche Teppichindustrie läuft Gefahr, von einem ausländischen Wirtschaftsriesen vom Teppich gestoßen zu werden.


MARINE: See im Saal,

Der Angriffsbefehl kam über das Funksprechgerät: "Lima, Lima, Lima."
Das Schnellboot ging auf Kurs 0 Grad und erhöhte die Geschwindigkeit auf 36 Knoten. Durch Radarpeilung war der Gegner ausgemacht worden: Er stand im Norden in 7000 Yards (6400 Meter) Entfernung.

 

OPPENHEIM: Zahl um Zahl, Im Jahre 1925 feierten die Weinbauern Oppenheims den 700. Geburtstag ihrer ehemals Freien Reichsstadt. Im Jahre 1965, vier Dekaden später, wollen sie den 1200. Geburtstag ihrer alten Stadt feiern.


Die Katholische Kirche zwischen Kreuz und Hakenkreuz (VII)
Serie
Die Katholische Kirche zwischen Kreuz und Hakenkreuz (VII)/ Pius XII. und der Kriegsausbruch 1939
Die Katholische Kirche zwischen Kreuz und Hakenkreuz (VII)/ Papst Pius XII. und der Krieg gegen die Sowjet-Union
Sport
MAX HERZ: Tchibos Hobby,Aus Kaffeebohnen filterte der Hamburger Max ("Tchibo") Herz ein Millionen-Vermögen. Durch den Verkauf von, Lotterielosen gewann er mehr als der glücklichste seiner Kunden. In der vergangenen Woche aber investierte der Erfolgsmann erstmals Millionen in ein Unternehmen, das nach Expertenrechnung keinen Gewinn eintragen wird: Er kaufte für 3,1 Millionen Mark die Trabrennbahn Hamburg-Farmsen.


Ausland
VIETNAM / GAS-KRIEG: Freie Jagd
VIETNAM / FRIEDENSBEWEGUNG: Falscher Fahrplan
SOWJET-UNION / KALTER KRIEG: Uwaga, Uwaga
FRANKREICH / OSTPOLITIK: Farbiger Akkord
USA / RASSENKONFLIKT: Hilfe vom Feind
EIN MORD, EIN KNOPF UND CALVINS GEIST
SÜDAFRIKA / AFFÄREN: S. A. poliert
ALI KHAN: Alle verführt

 

Datum: 29. März 1965    Betr.: Berichterstattung
Am letzten Donnerstag um 19.10 Uhr, unmittelbar nach jener Sitzung der FDP-Fraktion, in der Justizminister Bucher sein Entlassungsgesuch an den Kanzler verlas, fragte der Bonner SPIEGEL-Korrespondent Erich Naumann den Briefschreiber nach dem Briefinhalt. Bucher: Diesmal wird der Kanzler den Inhalt vor dem SPIEGEL erfahren."
Erfahren hatten die SPIEGEL-Reporter Dieter Schröder und Ernst Goyke von der geplanten Demission indes schon zwei Tage zuvor auf dem Frankfurter FDP-Parteitag, nach Abhören des freidemokratischen Alphabets von Achenbach bis Zoglmann. Dabei war Schröder das Missgeschick widerfahren, dass er Erich Mende übersah. Gleich wurde er vermahnt: Haben Sie ein schlechtes Gewissen, dass Sie mich nicht ansehen?"
Die Arbeit von Naumann, Schröder und Goyke, die nicht am Feind, nicht am. Freund, aber am Mann blieben, kennzeichnet die Arbeit des Nachrichten-Magazins. Im Gegensatz zu den Tageszeitungen, die ihre Spalten weitgehend mit den Meldungen von Nachrichten-Agenturen, offiziellen Verlautbarungen, Betrachtungen und Kommentaren füllen, ist für den SPIEGEL das Zwiegespräch mit den Akteuren der Zeitgeschichte unentbehrlich -
im Idealfall mit allen 503 Personen, die

durchschnittlich in einer SPIEGEL-Ausgabe erwähnt werden.
Das galt auch vergangene Woche. So sass SPIEGEL-Reporter Hermann Schreiber am Montag David Ben-Gurion in der Wüste Negev gegenüber, am Donnerstag Sonderbotschafter Birrenbach im Dom-Hotel zu Köln. In der gleichen Stadt interviewte Ruhr-Korrespondent Ferdinand Simoneit den ihm seit sieben Jahren bekannten und
nun zum deutschen Ford-Chef aufgestiegenen Bob Layton;
Porsche-Chef Porsche, der Automobil-Redakteur Rudolf
Glismann für Donnerstag zum Abendessen eingeladen hat, gab seinen Widerstand gegen die vorzeitige Ankündigung vom Auslaufen des alten Porsche-Modells in diesem Heft auf.
Inder Garderobe des Pariser "Olympia" unterhielt sich Musik-Redakteur Felix Schmidt mit Chanson-Sänger Aznavour, umgeben von Stössen rosafarbener AznavourHemden; die Greco erwischte er bei Steak und Rotwein. Auslands-Redakteur Siegfried Kogelfranz stöberte in Saigon im Haus des ehemaligen Leibarztes vom gestürzten Präsidenten Diem den kahlköpfigen Mönch Tien Minh auf, einen jener vier Buddhistenführer, die Vietnams Kriegs-Grausen beenden wollen. Über Kriegs-Spiele im Sandkasten für Seeleute wurde Niedersachsen-Korrespondent Wolfgang Becker in Wilhelmshavens EbkeriegeKaserne vom württembergischen Fregattenkapitän
Haag (Lieblingswein: Brettener Schwarzriesling) instruiert.
Doch der Titelheld, für gewöhnlich stundenlang vom SPIEGEL ausgeforscht, musste diesmal unbefragt bleiben: Otto von Bismarck, seit 1948 in 292 SPIEGEL-Ausgaben erwähnt und einzige Figur der Historie, die zum zweitenmal auf dem Titel erscheint. Zwischen den Hecken, die der Reichsgründer im Sachsenwald anpflanzen liess, um sich vor Zugluft zu schützen, spürte Titel-Schreiber Georg Wolff dennoch den Hauch der Geschichte: In Schloss Friedrichsruh sprach er mit dem Kanzler-Enkel, CDU-MdB und Gesandten a. D. Fürst Otto von Bismarck über dessen Grossvater, der ein Jahr nach der Geburt des heutigen Fürsten starb.

 

Heft. Verlag: spiegel-verlag.

ordentlicher Zustand,  gut erhalten. Heft altersgemäß gebräunt

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