FERNSEHEN
Meiser, Fliege & Co:
Ersatztherapeuten ohne Ethik
Colin Goldner
(PH 06/96, S. 20 bis 27)
Wenn Hans Meiser, Jürgen Fliege und Bärbel Schäfer über den Bildschirm flimmern, sitzen tagtäglich über vier Millionen Menschen vor dem Fernseher. Sie führen sich fremde Schicksale zu Gemüte, spielen Hobbypsychologe und fühlen sich weniger einsam. Die Zuschauer mögen ihren Spaß haben, doch was ist mit den zahlreichen Talkshow-Gästen, die ihr Intimstes nach außen kehren, nur um einmal „im Fernsehen“ zu sein?
DROGEN
Gutartiges Gift?
Wie wir unseren Alkoholkonsum beschönigen
Ursula Nuber
(PH 06/96, S. 29)
„Die offiziellen Zahlen
beschönigen das Alkoholproblem“
Ein Gespräch mit der
Psychologin Irmgard Vogt
über den hohen Alkoholkonsum der Deutschen
(S. 30 bis 32)
(Stichwörter: Sucht, Alkoholismus, Alkoholiker)
Außerdem:
Führungskräfte und Alkohol:
Ideologie der Unverwundbarkeit
Ein Gespräch mit Bernhard Mäulen,
dem Chefarzt der Oberberg-Klinik für psychosomatische Medizin (S. 33 bis 35)
Außerdem:
Frauen und Alkohol
Ursula Nuber
(S. 34)
MEDIZIN UND PSYCHE
Koma: Bewusster, als die Medizin erlaubt
Elisabeth C. Gründler
(PH 06/96, S. 36 bis 41)
Menschen, die nach einem Unfall oder einem Schlaganfall im Koma liegen, gelten in der Medizin als „Apalliker“, also als Bewusstlose „ohne Großhirnrinde“, deren Hirntätigkeit sich auf lebenserhaltende Reflexe wie Atmen beschränkt. Neue Untersuchungen zeigen jedoch, dass Patienten im Wachkoma durchaus auf Zuwendung und Berührung reagieren. Auf diesem körperlichen „Dialog“ versucht ein Oldenburger Neurochirurg bei der Rehabilitation von Hirnverletzten aufzubauen
SELBSTERFAHRUNG
„Mein liebes Tagebuch“
Helga Levend
(PH 06/96, S. 52 bis 55)
Warum führen Menschen – junge wie alte – Tagebuch? Sich schreibend seinem Tagebuch anzuvertrauen kann ein narzisstischer Genuss sein, ein Vergnügen, eine heimliche Genugtuung für den Augenblick, aber auch Entlastung. Wir können uns im wahrsten Sinne des Wortes „frei“ schreiben von seelischen Spannungen und Verletzungen, Bedrängnissen und Krisen.
SOZIALPSYCHOLOGIE
Triebkraft Todesfurcht
Thomas Saum-Aldehoff
(PH 06/96, S. 56 bis 62)
Ist die im Unterbewussten jedes Menschen gärende Angst vor dem Sterben die Wurzel aller Kultur, aber auch von Krieg und Völkerhass? Mit der „Terror-Management-Theorie“ geht eine Gruppe amerikanischer Sozialpsychologen auf die Suche nach dem psychodynamischen Motor menschlichen Verhaltens – tiefenpsychologisch in ihren Spekulationen, aber streng experimentell in ihren Methoden.
„Der Tod kann eine Quelle der Kraft sein“
Ein Gespräch mit dem Thanato-Psychologen Randolph Ochsmann
(S. 60 bis 61)
ERZIEHUNG
„Mut zur Unvollkommenheit“
8 Fragen an den Erziehungsberater
Jan-Uwe Rogge
(PH 06/96, S. 64 bis 66)
An Erziehungsratgebern besteht derzeit kein Mangel, wohl aber an Erziehung. Noch nie war der Umgang von Eltern mit Kindern so „verkopft“ und schablonen-pädagogisch wie heute. Vielen Eltern fehlt es nicht an Erziehungswissen, sondern an emotionalem Kontakt und an (auch streitbarer) Auseinandersetzung mit ihren Sprösslingen. Kontakt aber setzt Grenzen voraus – und umgekehrt. (